Digitalisierung und Konnektivität im Handwerksbetrieb
Das mühsame Suchen von Elektrowerkzeugen und Überprüfen der Akkus vor der Fahrt zur Baustelle gehört der Vergangenheit an. Dank moderner Konnektivität kann dies bequem per Smartphone erledigt werden. Werkzeuge sind oft schwer auffindbar, und das Nachverfolgen von Benutzern und Zuständen ist zeitaufwendig. Moderne Cloud-basierte Systeme zur Werkzeug- und Maschinenverwaltung schaffen Abhilfe. Sie nutzen Transponder (Tags), die spezifische Daten an Erfassungsgeräte senden, um den Verbleib und Zustand der Werkzeuge digital zu überwachen und zu verwalten. Verschiedene Anbieter, sowohl Werkzeughersteller als auch unabhängige Softwarehäuser, bieten solche Trackingsysteme an. Die Tags und Erfassungsgeräte variieren in Funktion und Preis, was sich auf den Gebrauch und die Kosten der Systeme auswirkt.
Gängige Tracking-Systeme
Um Werkzeuge und Maschinen zu erfassen, stehen verschiedene Technologien zur Verfügung: Neben dem klassischen Barcode kommen RFID (Radio-frequency Identification), NFC (Near Field Communication) und Bluetooth zum Einsatz. Während einige Tags Strom verbrauchen, sind andere nur aus nächster Nähe lesbar. Je nach System funktionieren sie mit Android- oder Apple-Geräten. Manche Tags sind klein und günstig, andere größer und teurer. Die folgende Übersicht zeigt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme.
Techniken zur Maschinenerfassung
Tracking-Systeme ermöglichen die Verwaltung und schnelle Auffindbarkeit von Werkzeugen. Die Tabelle stellt die gängigen Systeme mit ihren Vor- und Nachteilen dar.
Mit der „Dewalt Tool Connect“-App können Informationen zu den neuen 18-Volt-Akkus mit Bluetooth-Technologie abgerufen und Funktionen gesteuert werden. Alle Systeme zielen darauf ab, die Produktivität zu steigern, Werkzeugverluste zu reduzieren und Inventuren zu erleichtern. Laut einer Bosch Powertools-Umfrage können Rationalisierungen der Arbeitsorganisation eine spürbare Effizienzsteigerung und eine bessere finanzielle Performance bringen.
Ran an den Scanner
Hilti und Etiscan setzen auf RFID- und Barcode-Technik. Bei Hiltis ON!Track werden Betriebsmittel mit robusten RFID-Tags und Barcodes ausgestattet. Der Hilti RFID-Scanner liest diese flexibel und ortsunabhängig. ON!Track ist cloudbasiert, sodass keine Installation notwendig ist und Daten zentral und sicher gespeichert werden. Mitarbeiter können als registrierte Nutzer rund um die Uhr auf die Daten zugreifen. Das System erinnert auch an Serviceprüfungen und Zertifikate.
RFID im Koffer
Facom bietet ein RFID-System, das für sicherheitsrelevante Einsätze entwickelt wurde. Die RFID-Werkzeugtasche für bis zu 50 Werkzeuge meldet automatisch, ob alle Werkzeuge nach der Nutzung wieder vorhanden sind. Die integrierten passiven Chips sind robust und chemikalienbeständig.
Ran ans Handy
UnTouch und Finderbox von Identpro nutzen NFC-Technik, die bei Apple-Geräten nur für das Bezahlen eingesetzt wird. NFC-Tags sind preiswert und das Smartphone dient als Scanner. Die Daten werden per WLAN an die cloudbasierte Verwaltung gesendet. Wartungstermine lassen sich hinterlegen und die Daten sind über jeden Internetzugang einsehbar.
Verbindung mit Bluetooth
Milwaukee integriert Bluetooth-Module in Akkugeräte und bietet die cloudbasierte One-Key-App für Gerätekontrolle, Bestandsmanagement und Geräte-Reporting. Bosch TrackMyTools nutzt Bluetooth-Module zur Verwaltung und Lokalisierung von Arbeitsmitteln. Die Daten werden zentral in einer Cloud gespeichert und sind über die Web-Applikation und mobile Apps zugänglich. TrackMyTools ermöglicht die Verwaltung von Wartungsintervallen und bietet detaillierte Servicehistorien.
Akku-Status überwachen
Bluetooth ermöglicht die Überwachung von Akkus und Messwerkzeugen. Dewalt und Bosch bieten Apps, um den Betriebs- und Ladezustand von Akkus zu überprüfen und Geräte zu steuern. Die Bosch Toolbox App verbindet verschiedene Funktionen und Systeme wie TrackMyTools und Measuring Master.
Psychologischer Effekt
Neben der besseren Übersicht führt die digitale Verwaltung von Werkzeugen dazu, dass Mitarbeiter verantwortungsvoller mit den Betriebsmitteln umgehen. Dies könnte die Rentabilität der Systeme schneller erreichen als erwartet.